Campino vom Bärbach

DNK 42717        WT: 06.06.2001            schwarz

HD-D        Cystinurie frei

Lieber Pino, über Dich nun zu schreiben ist wirklich schwierig, da ich deinen Tod noch nicht verarbeiten konnte. Die Tränen lassen sich einfach nicht zurückhalten.

Du bist als Geburtstagsgeschenk für meinen Klaus (50.)  im August 2001 zu uns gekommen. Klaus wusste absolut nichts von Dir und hat dich erst bei deiner Züchterin, Margit Vogel, in Nürnberg auf dem Arm genommen. Margit hatte Dir, kurz  vor unserer Ankunft  noch eine rote Schleife angelegt. Es war wirklich eine Überraschung für Klaus, aber er hat sich riesig über Dich gefreut. Diese Aktion war nur mit Hilfe unserer Freunde Klaus und Rita Holstein, sowie Margit möglich. Aber eine bleibende Erinnerung. Wir sind dann am nächsten Tag mit unseren Welpen wieder abgereist.

Du bist dann zu uns in den Norden gezogen und deine Schwester Luca zog in die Nähe von Trier zu Klaus und Rita.

Bei uns solltest  Du Deine Karriere als Zuchtrüde starten, Deine Abstammung war schon etwas ganz Besonderes und hier im Norden bislang noch nicht vertreten. Leider verlief  deine Entwicklung nicht so wie geplant. Die erforderliche Zuchtzulassung hast du mit Bravour gemeistert. Leider war dein Hüftgelenk nicht in Ordnung, du konntest lt. Tierärztin aber beschwerdefrei damit leben. Also nichts mit Zuchtrüde. Dein Wesen war einmalig, wir haben dich immer unsere Mutter Theresa genannt. Wenn es was zu bemuttern gab, war es dein Job. Du hast unseren todkranken Real McCoy bis zur letzten Stunde betreut, ihn geputzt und nachts gewärmt. Deinen verzweifelten Blick haben wir immer noch in Erinnerung, als Du dich von McCoy verabschieden musstest. Auch die Männer haben sich die Tränen aus den Augen gewischt.

Deine Entwicklung war nicht zu bremsen, Schulterhöhe ca. 80 cm, Gewicht 78 kg, Kopfbreite eines Molossers. Was für ein Hund – jedem Besucher wurde gleich ein Handtuch in die Hand gedrückt, bevor du ihn ertränken konntest. Und der gesamte Wohnbereich  wurde mit Latexfarbe gesichert.

Du  hattest deine Fans, die dich so geliebt haben wie du bist. Deine sanfte zurückhaltende Art, du warst nie aufdringlich und fordernd.

So ruhig und sanft bist du einfach aus unserem Leben verschwunden.

Am 15. Juli 2008, eine Fügung des Schicksals. Klaus und Rita Holstein waren auf dem Wege nach Dänemark und haben bei uns im Norden einen 3-Tage-Zwischenstop eingelegt. Beide hatten Campino schon lange nicht mehr gesehen. Wir haben uns alle über ein Wiedersehen gefreut. 

Dienstagvormittag sind wir dann zu einem gemeinsamen Spaziergang mit den Hunden aufgebrochen. Unterwegs haben wir noch über Campino gelacht, da er sich von der jungen Kimora noch zum Spielen hinreissen ließ. Unsere Hündinnen sind ja alle kastriert und Kimora roch ja richtig verführerisch. Campino hat nach jedem Spaziergang heftig gepustet und auch an diesem Tag lange gebraucht bis er wieder zur Ruhe kam. Er hat sich dann in der Küche auf seinem Platz gelegt, Kopf Richtung Terrassentür und geschlafen. Jeder der ins Haus wollte, stieg über seinen Kopf hinweg. Gegen Nachmittag sagte Rita, Campino, du liegst als ob du tot wärst. Ich beuge mich zu ihm hinunter und er war tot. Er ist ohne Krampfen, lang ausgestreckt, ohne Schaum vorm Maul einfach eingeschlafen. Wir waren alle fassungslos, denn wir haben ja 1-2m entfernt auf der Terrasse gesessen und nichts bemerkt.

Gegen Abend haben mein Klaus und Klaus zusammen sein Grab ausgehoben. Rita und ich sind dann mit unseren Hunden zur Grabstelle gegangen und wir haben ihn dann gemeinsam beerdigt.

Das ist Schicksal – als Welpen zusammen abgeholt und nach sieben Jahren zusammen beerdigt.

Campino wir haben Dich geliebt, so wie Du warst – Du fehlst uns

knapp 1 Jahr alt